Seit
1947 ist die Burgruine Lichteneck Kulisse für die Stücke des
Lichtenegger Bundes. Die Ursprünge der heutigen Befestigungsanlage,
eine langgestreckte Anlage mit zwei Vorburgen und eine in Ober- und
Unterburg geteilte Kernburg, werden um das Jahr 1300 vermutet. Zuvor
könnte bereits ein Vorgängerbau bestanden haben, der sich allerdings
nur archäologisch nachweisen ließe. Der Name der Burg leitet sich
vermutlich von dem Anblick ab, den der Bergvorsprung nach den Rodungen
zur Bauzeit geboten haben dürfte. Direkt wird die Befestigung um das
Jahr 1300 erstmals mit einem Hainrich von Liehteneckk im 2. Urbar des
Viztumamtes Straubing erwähnt. 1350 nennt sich Hans I. Sattelboger,
Richter zu Eschlkam, erstmals „von Lichteneck“; seine Familie hielt die
Burg bis ca. 1500. In den folgenden Jahren erlebte Lichteneck eine
wechselvolle Geschichte. Um 1420/30 soll die Burg von den Hussiten
zerstört oder beschädigt worden sein. Im Verlaufe des
„Löwleraufstandes“ 1489 fiel Lichteneck 1490 an Herzog Albrecht.
Bereits 1558 wird die Burg infolge einer Brandkatastrophe als verfallen
beschrieben. Grabungen im Wohnbau 1962/63 und 1982 legten eine massive
Brandschicht frei, die mit einer möglichen Strafexpedition Herzog
Albrechts um 1444 oder aber mit dem Brand von 1553-58 in Zusammenhang
steht. Im Zuge einer ersten Sanierung 1963 überspannte man den
Halsgraben mit einer Holzbrücke. 1990 wurde die Anlage einer größeren
Sanierung unterzogen, dabei wurde die Burgkapelle St. Johannis
entdeckt, die auf das Jahr 1500 datiert wird.
In
den vergangenen Jahren haben Gemeinde und Verein gemeinsam einzelne
Sanierungsmaßnahmen durchgeführt, um den Bestand zu erhalten. Der
bauliche Zustand ist ebenso eindrucksvoll wie der Ausblick vom
begehbaren Bergfried.
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